
Aus dem Nachlass des Künstlerhauses Käthe Seele und Franz Sales Gebhardt auf dem Westerbuchberg bei Übersee sind einige Arbeiten befreundeter Malerinnen und Maler erhalten. Mit der Ausstellung dieser Bilder und Grafiken erinnert das Atelierfenster an Kunstschaffende, die vor 100 Jahren politische und gesellschaftliche Umbrüche zum Teil schmerzlich erleben mussten. Alle waren geprägt von den eigenen Kriegserfahrungen als Soldat oder von den Einschränkungen der freien Ausübung ihres Berufs. Hinter jedem Wikipedia-Eintrag (siehe unten) und dem Werk der Malerinnen und Maler verbirgt sich eine Lebensgeschichte aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, welche die Kostbarkeit von Freiheit, Frieden, Wohlstand und Vielfalt deutlich macht.

Als „Verleugnung der Menschlichkeit“ bezeichnete zum Beispiel Christian Hess (1895–1944) die erlebten Gräuel an der belgischen Front 1916/17. Flucht bleibt oft der einzige Ausweg, den Kunstschaffende gefunden hatten – Flucht ins Ausland, zur Natur, Familie, Religion, …

Ella Steinhardt (1890–1941) fand keinen Ausweg mehr aus der Unmenschlichkeit dieser Zeit und wurde als Jüdin 1941 von den Nationalsozialisten deportiert und ermordet. Zwei Radierungen, Ansichten aus Wasserburg von 1921, erinnern an sie.

Darüber hinaus zeigt das Atelierfenster Arbeiten von Adolf Jutz (1887-1945), Hugo Troendle (1882-1955), Franz Naager (1870-1942), Georg Doll (1901-1973), Elisabeth Kronseder (1890-1990), Grete Huchler (1916-1993), Leo von Welden (1899-1967) und Georg Zeidler (1860-1915).

Auf den folgenden Webseiten finden Sie mehr Informationen zu ausgestellten Malerinnen und Maler:
Wikipedia-Eintrag zu Christian Hess
Stolperstein in Hamburg für Ella Steinhardt
Wikipedia-Eintrag zu Adolf Jutz
Wikipedia-Eintrag zu Hugo Troendle
Wikipedia-Eintrag zu Franz Naager
Wikipedia-Eintrag zu Elisabeth Kronseder